Stand der Dinge:
Die neue CDU

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Die neue CDU

7. Dezember 2018
von Klaus Brinkbäumer

7. Dezember 2018
von Klaus Brinkbäumer

Eine Wahl wie die heutige lässt sich nicht vorhersagen, da es keine repräsentativen Umfragen gibt (und selbst die liegen ja oft genug falsch). Es gibt auch keine Erfahrungen. 

Eine Wahl wie die heutige lässt sich nicht vorhersagen, da es keine repräsentativen Umfragen gibt (und selbst die liegen ja oft genug falsch). Es gibt auch keine Erfahrungen. 

18 Jahre Angela Merkel und nun gleich zwei Kandidaten und eine Kandidatin am Ende eines aufregenden, fairen, durch und durch politischen Wahlkampfes, das ist einzigartig und darum neu. Zudem: Die drei Reden kommen erst noch, und da das Rennen knapp ist, sind diese Reden wichtig. Nennen wir es also „Tipp“.

Erster Wahlgang: Kramp-Karrenbauer 45 %, Merz 40 %, Spahn 15 %. Zweiter Wahlgang: Merz 53 %, Kramp-Karrenbauer 47 %. Neuer Vorsitzender der CDU wird Friedrich Merz.

Es wird weniger um konkrete Politik, also Pläne und Strategien gehen. Kramp-Karrenbauer würde den Merkel-Kurs zwar justieren, aber eher fortführen; Merz oder Spahn würden die CDU eher nach rechts ausrichten. Kramp-Karrenbauer wäre vermutlich sozialer, tritt für Alleinerziehende an, Merz wäre wirtschaftsnäher. Die Delegierten wissen, dass heute verkündete Pläne und Strategien morgen in den Parteigremien und übermorgen in den Koalitionsverhandlungen sowieso verändert werden; und dann wird die lästige Wirklichkeit dazwischenkommen.
Es wird deshalb in Hamburg mehr um Bindungen und Gefühle gehen.

Das fängt bei den Namen an. „Friedrich Merz“ klingt kraftvoller als „Annegret Kramp-Karrenbauer“, es klingt nach einer deutschen Antwort auf „Donald Trump“. Fair ist das nicht, aber fair sind Gefühle selten. Noch wichtiger wird das Geschlecht sein: Männer lassen es selten, nämlich ungern zu, dass nach einer Frau die nächste Frau das höchste Amt übernimmt. Nur ein Drittel der 1001 Delegierten des CDU-Parteitags sind Frauen.

Natürlich denken diese Delegierten auch an sich selbst. Rund die Hälfte von ihnen sitzt in Parlamenten und möchte vermutlich dort bleiben: Mit der Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer wird Merkel weiter regieren können, mit Merz könnten Merkels Kanzlerschaft enden und riskante Neuwahlen folgen. Andererseits ist in der CDU die Hoffnung verbreitet, dass mit Merz ein Zurück zu konservativen Werten und damit zu alter Stärke, damit also auch ein Machtzuwachs und letztlich persönliche Aufstiegschancen für die Delegierten verbunden seien.

Schließlich: Tradition oder Zugehörigkeit sind in der CDU wichtig. Die meisten Delegierten kommen aus Spahns und Merz’ Nordrhein-Westfalen (296), nur 15 aus Kramp-Karrenbauers Saarland.

Der Tipp also: Kramp-Karrenbauer, die im Wahlkampf die Beste war, gewinnt die erste Runde, aber nicht hoch genug; danach schwenken die nordrhein-westfälischen Spahn-Anhänger zum im Wahlkampf eher enttäuschenden Merz um und bringen diesem in der Stichwahl den Sieg. (Und wenn es anders kommt, wird der nächste Text auch dies bestechend logisch erklären.)

18 Jahre Angela Merkel und nun gleich zwei Kandidaten und eine Kandidatin am Ende eines aufregenden, fairen, durch und durch politischen Wahlkampfes, das ist einzigartig und darum neu. Zudem: Die drei Reden kommen erst noch, und da das Rennen knapp ist, sind diese Reden wichtig. Nennen wir es also „Tipp“.

Erster Wahlgang: Kramp-Karrenbauer 45 %, Merz 40 %, Spahn 15 %. Zweiter Wahlgang: Merz 53 %, Kramp-Karrenbauer 47 %. Neuer Vorsitzender der CDU wird Friedrich Merz.

Es wird weniger um konkrete Politik, also Pläne und Strategien gehen. Kramp-Karrenbauer würde den Merkel-Kurs zwar justieren, aber eher fortführen; Merz oder Spahn würden die CDU eher nach rechts ausrichten. Kramp-Karrenbauer wäre vermutlich sozialer, tritt für Alleinerziehende an, Merz wäre wirtschaftsnäher. Die Delegierten wissen, dass heute verkündete Pläne und Strategien morgen in den Parteigremien und übermorgen in den Koalitionsverhandlungen sowieso verändert werden; und dann wird die lästige Wirklichkeit dazwischenkommen.
Es wird deshalb in Hamburg mehr um Bindungen und Gefühle gehen.

Das fängt bei den Namen an. „Friedrich Merz“ klingt kraftvoller als „Annegret Kramp-Karrenbauer“, es klingt nach einer deutschen Antwort auf „Donald Trump“. Fair ist das nicht, aber fair sind Gefühle selten. Noch wichtiger wird das Geschlecht sein: Männer lassen es selten, nämlich ungern zu, dass nach einer Frau die nächste Frau das höchste Amt übernimmt. Nur ein Drittel der 1001 Delegierten des CDU-Parteitags sind Frauen.

Natürlich denken diese Delegierten auch an sich selbst. Rund die Hälfte von ihnen sitzt in Parlamenten und möchte vermutlich dort bleiben: Mit der Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer wird Merkel weiter regieren können, mit Merz könnten Merkels Kanzlerschaft enden und riskante Neuwahlen folgen. Andererseits ist in der CDU die Hoffnung verbreitet, dass mit Merz ein Zurück zu konservativen Werten und damit zu alter Stärke, damit also auch ein Machtzuwachs und letztlich persönliche Aufstiegschancen für die Delegierten verbunden seien.

Schließlich: Tradition oder Zugehörigkeit sind in der CDU wichtig. Die meisten Delegierten kommen aus Spahns und Merz’ Nordrhein-Westfalen (296), nur 15 aus Kramp-Karrenbauers Saarland.

Der Tipp also: Kramp-Karrenbauer, die im Wahlkampf die Beste war, gewinnt die erste Runde, aber nicht hoch genug; danach schwenken die nordrhein-westfälischen Spahn-Anhänger zum im Wahlkampf eher enttäuschenden Merz um und bringen diesem in der Stichwahl den Sieg. (Und wenn es anders kommt, wird der nächste Text auch dies bestechend logisch erklären.)

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